ESMA – Deutliche Veränderungen im CFD-Handel!

Hallo,

die ESMA hat nach längerer Phase nun entscheidende Veränderungen auf europäischer Ebene gesetzlich festgehalten. Das betrifft vor allem den CFD-Markt, als auch die Binäre Optionen.

Wer ist die ESMA überhaupt?

Die ESMA, ist die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde und reguliert bzw. bestimmt den Anlegerschutz. Zum Wikipedia-Artikel.

Was wurde geändert?

Binäre Optionen – Verbot der Vermarktung, des Vertriebs oder des Verkaufs von binären Optionen an Privatanleger.

CFDS – Maßgeblich ändern sich für den Privatanleger 2 Dinge.

1)  Man braucht mehr Kapital um die bisherigen eigenen gewohnten Positionsgrößen zu traden. Konkret bedeutet das:

· 30:1 für Hauptforex-Paare

· 20:1 for Neben-Forex-Paare, Gold und Haupt-Aktienindizes (DAX, DOW, ETC)

· 10:1 für Rohstoffe (kein Gold) und Neben-Aktienindizes (weniger liquidere Indizes)

· 5:1 für Aktien

· 2:1 für Kryptowährungen

Rechenbeispiel EUR/USD:

Um 1 Lot im EUR/USD zu handeln, muss man anstatt wie bisher 1.000€ (bei einem Hebel von 100) nun 3.330 € Margin hinterlegen.

Um 0.1 Lot im EUR/USD zu handeln, werden dann 330€ anstatt wie bisher 100 € notwendig.

Rechenbeispiel DAX:

Um 1 CFD zu im DAX zu handeln (:= 1 Euro pro Punkt) muss man statt bisher 120€ nun circa 600€ hinterlegen.

2) Die neue Margin-Close-out-Regel:

Besagt im Prinzip, dass der Broker Teilpositionen oder alle Positionen schließen kann, wenn insgesamt 50% vom Account weg sind. Früher war das bisher 20-30%.

Ins Minus kann bzw. darf ein Konto nicht mehr laufen. Sprich: Wenn ein zweiter Schweizer-Franken-Crash einsetzt gibt es kein unendliches Verlustrisiko mehr.

 

Wer wird die Regeln in Deutschland umsetzen?

Jetzt liegt es an den nationalen Behörden: bei uns in Deutschland muss die BaFin die ESMA-Entscheidungen umsetzen, wann und wie konkret das Ganze in der deutschen Tradingszene einfließt.

 

Meine persönliche Einschätzung dazu:

Das Verbot der Binären Optionen ist völlig richtig und wichtig. Es handelt sich um fiktive Produkte, die keinerlei Bezug zum Börsenhandel aufweisen.

Der Schutz, also die Begrenzung, dass ein CFD-Konto nicht mehr unendlich ins Minus laufen kann, finde ich sinnvoll. Ebenso auch die Margin-Call-Regelung (50%). Zum Glück hat die ESMA hier nicht den absurden anfänglichen Vorschlag durchgesetzt, wo die Margin-Call-Regel nicht am gesamten Konto, sondern an der Positionsgröße orientiert. Das wäre völliger Schwachsinn gewesen und hätte unnötige Probleme bereitet. Mit diesem Kompromiss kann man leben.

Die Hebelreduzierung bei CFD.

Da kann man geteilter Meinung sein. “Hebel” von 200:1 oder sogar 300:1 sind jeseits von Gut und Böse. Völlig klar. Ich empfand den Hebel von 100:1 eigentlich passend. Warum man jetzt unbedingt die zu hinterlegende Geldmenge um am Handel teilnehmen zu können erhöht, erschließt sich mir nicht. Gerade vor dem Hintergrund, dass andere Derivate (Hebelzertifikate) ganz andere Hebelverhältnisse zulassen. Da hätte man einheitlich agieren müssen und ALLE Derivate beschränken müssen. Auf der anderen Seite. Was wird sich großartig ändern, wenn man anstatt 120 Euro für 1 DAX CFD nun 600 Euro hinterlegen muss. Sicherlich ist das “5x mehr”, aber es sind eben nicht 50x mehr. Es trifft vermutlich wenige, aber die, die es trifft haben meistens das kleinste Kapital. Das ist Schade, weil wenig Kapital nicht auch unbedingt heißen muss, dass gezockt wird bis zum Umfallen. Oder um es fachlich auszudrücken: Die Gier läuft unkorreliert zur Kontogröße.

Wenn man mich fragt: Dennis, in einem Satz, siehst du das eher positiv oder negativ? sage ich klar: positiv. Allerdings hätte man es besser machen können.

Für den Privatanleger wird “Hürde” minimal größer, weil er mehr Kapital für seinen Handel hinterlegen muss, allerdings im verkraftbaren Rahmen. Es bedeutet aber auch, dass sich der private Trader oder Tradinginteressierte sinnvolle Gedanken machen muss, wo er sein Geld WIRKLICH reininvestiert, weil die Geldanforderungen nun mal wachsen. Umso wichtiger ist also eine fundierte Ausbildung und profitable Tradingstrategien. Wer sich in der Zukunft damit auseinandersetzen will, dem empfehle ich unser Premium-Portal https://www.boersenmatrix.de . Dort verwalte ich live vor über 100 Kunden mittlerweile 50.000 € und zeige, wie man mit bestimmten Vorgehensweise durchschnittlich mehr Kapital aus dem Markt zieht, als er einem nimmt.

Das komplette Statement der ESMA finden Sie (nur in englisch vorerst im Original) hier:

https://www.esma.europa.eu/press-news/esma-news/esma-agrees-prohibit-binary-options-and-restrict-cfds-protect-retail-investors

 

Herzliche Grüße,

Ihr Dennis Gürtler.

6 KOMMENTARE

  1. Denn großen wird es egal sein die kleinen aber werden abwandern zu unseriösen Brokern mit Sitz außerhalb der eu
    Ich persönlich finde einen Hebel jenseits der 100:1 wenn Mann damit umgehen kann nicht schlimm

  2. Guten Morgen,

    ich persönlich finde die neue Regelung jetzt nicht so dramatisch.
    Trade selbst ein kleines Konto und bin der Meinung, dass man mit einem Hebel von 1:20 noch vernünftig agieren kann. Wer handelt und taktiert und nicht zockt braucht auch nicht zu unseriösen Anbietern abzuwandern.

    Gruß Karsten

  3. Fange gerade erst an zu traden (Forex) und habe nur ein kleines Handelskonto von 5000€. Für mich bedeutet die neue Regelung, dass ich nicht mehr profitabel traden kann. Werde mir wohl einen Broker außerhalb der EU suchen.

  4. Hi Dennis,

    bei einer Veränderung von 10:1 (1000 € Margin) auf 30:1 bei z.B. EUR/USD müsste man doch bei 1 Lot 3000 € Margin hinterlegen. Du schreibst aber 3330 € was ja dan 33.3:1 bedeuten würde? Wo ist der Fehler?

    • Hi Anton,
      danke für den Hinweis. 30% sind korrekt. Ist zwar jetzt nicht so relevant (geht ja hauptsächlich darum, dass von 100 auf 30 gesenkt wurde), aber korrekt sollte es dennoch sein.
      Herzliche Grüße,
      Dennis.

  5. Das ist ja ein Witz so in den freien Finanzhandel ein zu greifen was hundertausende Trader betreffen wird.Das sollte sich niemand gefallen lassen.Da wird es eine “Traderwanderung”ins Ausland geben und die unseriösen Broker dort reiben sich schon die Hände.

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