DailyFX – Mi, 22.02.2017

denni_guertler_profilbild_klein Autor Dennis Gürtler | Alle Artikel von diesem Autor anzeigen lassen

Offenlegung Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert, gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte.

Genereller Hinweis zur Praxis:

Grundsätzlich gilt, dass Unterstützungen oder Widerstände nur dann umgesetzt werden sollten, wenn vor allem 2 entscheidende Bedingungen erfüllt sind. Zum einen muss ein erkennbarer gegenläufiger Impuls auftreten und zum anderen sollten gleichzeitig die kurzfristigen EMAS (20 bis 80) die EMA200 schneiden. Im Vorfeld kann man mit Unterstützungen und Widerständen planen, aber ob die Umsetzung erfolgt, hängt in vollem Umfang von den oben genannten zwei Faktoren ab. Diese Faktoren gelten im Übrigen für alle Zeiteinheiten, da der Markt aus Fraktalen besteht. Das heißt, dass diese Bedingungen ebenso auf dem H1-Chart erfüllt sein müssen, wenn ein Trader auf dem H1-Chart handelt.

Zum Thema Impulsextrem versus Relativextrem:

Nicht jedes relatives Hoch ist gleichzeitig auch das Impulshoch. Die Schwierigkeit liegt im Erkennen der Impulsstruktur. Hierbei weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man das nicht immer eindeutig definieren kann. Wenn also Unsicherheit darüber herrscht, wo das letzte Impulsextrem zu definieren ist, sollte man den Trade aussparen. Diese Definition ist kriegsentscheidend, da sie hilft, viele Fehlsignale zu vermeiden. Dazu gucken wir uns bewusst ein Beispiel an, wo weder Basiswert noch Zeiteinheit genannt werden, weil das Prinzip universell gilt:

 

impulsdefinition

An diesem Beispiel wird deutlich, dass relative Hochs (rote 1) hier problematisch sind, weil sie de facto in die höheren Retracements des Shortimpulses laufen. Das bedeutet, dass der “gute” Long, eigentlich nur eine Korrektur im intakten Abwärtsmuster darstellt. Das handeln von relativen Hochs sollte daher, wenn überhaupt nur am Tief des Impulses wahrgenommen werden, da man im niedrigen Retracementbereich unterwegs ist. Handelt man dann die relativen Extreme nachdem der Kurs schon eine relative ausgebildet hat, ist die Gefahr dementsprechend groß, dass der “neue kleine Aufwärtstrend”, der eigentliche nur eine Korrektur darstellt, langsam reif ist, und ein neuer Impuls eintreten kann. Das betrifft vor allem die Thematik der Flaggen. Lieber das Impulsextrem abwarten, und danach in der Korrektur dann einsteigen, als so gesehen darauf hoffen, dass sich aus dem relativen Hoch/Tief-Verhalten ein neuer Impuls generiert. Kurzum: Lieber den ersten Impuls “verpassen”, aber dafür dann eine Bestätigung (Fakten) vorliegen haben, als im Vorfeld nur aufgrund der Ausbildung von relativen Extremen einen neuen Impuls in der Erwartung zu traden. In vielen Fällen spart man sich damit zu frühe Einstiege, die möglicherweise doch nur eine Korrektur sind, bevor der eigentliche Trend fortgesetzt wird. Die schönste Unterstützung bringt daher wenig, wenn der Markt a) keinen neuen erkennbaren Impuls generiert und oder die gleitenden Durchschnitte nicht mitziehen. Wann ein neuer erster Impuls einsetzt ist nicht so einfach zu im Vorfeld zu definieren. Man kann zwar einen erwarten, aber ob der dann kommt, ist eine andere Geschichte. Nach dem der Chart den neuen bullischen Impuls korrigiert hat (hellgründe Phase) und auch das Impulshoch gebrochen wurde, ist eine Bestätigung vorhanden. In dem oberen Beispiel liegt sogar als Bonus zusätzlich das vorletzte Impulsextrem relativ nah am letzten Impulsextrem, was den Ausbruch dadurch noch hochwertiger macht. Es reicht im Übrigen nicht aus, sich nur auf die Kreuzung von EMAS zu verlassen, weil die Zyklik (Impulshoch/tiefs) ebenso übereinstimmen müssen. Die Kreuzung der EMAS ist daher interpretationsfrei, was die Sache erleichtert, muss aber mit der fachlichen Unschärfe der Impulszählung kombiniert werden.

impulsdefinition2Anbei noch ein Beispiel, wo der Kurs in einem Abwärtstrend an eine Unterstützung kommt, allerdings WEDER die Kreuzung der EMAS stattfindet, noch das letzte Impulsextrem gebrochen werden konnte. Diesbezüglich sieht man sehr gut, dass zwar der Kurs “reaktiv” an den Marken reagiert, aber eben nicht impulsiv.

— Hinweis Ende —

 

Nachrichtenhinweis:

Bitte beachten Sie heute folgenden Termin, da es an diesem zeitlichen Punkt zu erhöhter Volatilität kommen kann:

20:00 FOMC Minutes (sprich: das Notenbankprotokoll der letzten FED-Sitzung)

EURUSD

Chart:

eurusd_m5_22-02-2017Quelle: Eigene Darstellung.

Analyse:

Nach dem der EURUSD einen positive Impuls erzeugt hatte, wurde dieser über 100% korrigiert. Es wurden Longeinstiege an den tieferen Retracements fokussiert. Sollte im unteren eingezeichnen Feld (weißer Pfeil) ein neuer Impuls starten, wäre ich bereit diesen dann NACH der Korrektur umzusetzen.

 

GBPJPY

Alter Chart:

gbpjpy_h1_20022017Quelle: Eigene Darstellung.

Alte Analyse:

Nach dem impulsiven Durchschuss der letzten H1-Extreme kommt der GBPJPY nun wieder an einen stärkeren Widerstand, was einen Short hier wahrscheinlicher macht als eine Longpositionierung.

 

Neuer Chart:

gbpjpy_h1_22-02-2017Quelle: Eigene Darstellung.

Neue Analyse:

Die Korrektur lief hier etwas weiter als erwartet, aber nicht über das letzte Impulshoch. Der Short kam daher verzögert, die Richtung stimmte soweit. Aus der Korrektur ergibt sich im oberen Bereich der gebrochene Trendlinie eine erneute Möglichkeit zu handeln (Short).

 

AUDUSD

Chart:

audusd_h4_22-02-2017Quelle: Eigene Darstellung.

Analyse:

Die Impulslastigkeit in klar long zu definieren, allerdings fehlt mir hier eine Korrektur auf dem H4. Wobei fehlen evt. das falsche Wort ist. Ich würde gerne eine Korrektur auf dem H4 in die zwei eingezeichneten Bereich sehen. Dann im M5 eine Impulsumkehrung und die folgende Korrektur rückt dann in den Fokus. Siehe genereller Hinweis (Anfang des Artikels).

 

AUDCHF

Chart:

audchf_h1_22022017Quelle: Eigene Darstellung.

Analyse:

In Trendrichtung ergibt sich an den eingezeichneten Zonen wieder eine Möglichkeit Long zu handeln. Gegenwärtig läuft ein Impuls. Mir ist die Gefahr da zu groß, dass ich zu spät dran bin, weshalb ich hier diesbezüglich die Korrektur abwarten will. Im schlimmsten Fall kommt es dann eben nicht zu einem Trade, wenn die Korrekturzonen nicht erreicht werden. Langsam ist genau und genau ist schnell.

GOLD

Alter Chart 1:

gold_h1_17-02-2017Quelle: Eigene Darstellung.

Alte Analyse 1:

Nachdem Gold sich unten hin an dem Wochen-S1 “abgestochen” hat, setzte ein Impuls ein. Dieser ist solange gültig, solange das gelbe Edelmetall nicht unter das bisherige Wochentief von 1215 USD fällt. Longzonen sind entsprechend markiert!

Alter Chart 2:

gold_h1_20022017

Neuer Chart:

gold_h1_22-02-2017

Analyse:

Hier wurde das erwartete Korrekturtief exakt getroffen (siehe Alter Chart 1). Kommt es zu einem Ausbruch, sollte das letzte H1-Hoch anvisiert werden.

 

 

Ich wünsche Ihnen duplizierbare Handelsentscheidungen und einen ruhigen entspannen Tag!

Herzliche Grüße,

Ihr Dennis Gürtler.

 


Risikohinweis: Die von Scalp-Trading.com veröffentlichen Analysen und Inhalte können nicht nur mit Gewinnen, sondern auch mit Verlusten einhergehen, selbst wenn sie gemäß einer Empfehlung eingesetzt werden. Insbesondere der Handel mit Hebelprodukten (u.a. Devisen, Derivaten und Rohstoffen) kann spekulativ sein, und Gewinne und Verluste können variieren.


Der Autor der vorstehenden Finanzanalyse ist Dennis Gürtler. Er ist von Beruf Händler und Analyst von Scalp-Trading.com. Herr Gürtler hat die vorstehende Finanzanalyse für das Unternehmen Scalp-Trading.com erstellt. Sie wurde gemäß unseren Compliance- und Qualitätsmanagements-Konzepts geprüft. Die Trennung zwischen persönlicher Meinung (Ausblick/Analyse) und objektiver Faktensituation (Marktlage) erfolgt durch die visuelle Gliederung des Textes. Sofern sich aus dem Text nichts anderes ergibt, sind die Preise der jeweiligen Basiswerte um 10:00 Uhr zugrunde gelegt worden. Die vorstehende Finanzanalyse ist vor deren Weitergabe oder Veröffentlichung den betroffenen Emittenten nicht zugänglich gemacht und nicht nachträglich geändert worden. Die bei der vorstehenden Finanzanalyse angewendeten Bewertungsgrundlagen und Bewertungsmethoden heißen Charttechnik und Stochastische/Statistische Auswertungsprozesse. Die für das Unternehmen Scalp-trading.com zuständige Aufsichtsbehörde ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn, Tel. +49 228 / 4108 – 0, E-Mail: poststelle@bafin.de.

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